Wir schliefen lange. Um halb elf begannen wir langsam aufzustehen und uns zu richten. Das Wetter schien heute mal wieder nicht mitzuspielen. Daher überlegten wir uns den Tag heute für unseren Blog und Social Media zu nutzen.
Immer wieder liefen Menschen an uns vorbei. Nelly hatte Sorge vertrieben zu werden und feuerte Sven an seinen Arsch zu bewegen, damit es endlich losgehen konnte.
Nelly hatte sich noch in Hov ein bisschen informiert und wusste daher, dass es in Leknes ein Café mit Internet geben sollte. Also fuhren wir dorthin. Von außen schien es nichts Besonderes zu sein und hätten wir das mit dem WLAN nicht gewusst, wären wir wahrscheinlich auch gar nicht erst reingegangen. Aber wir waren abhängig, also blieb uns nichts anderes übrig. Innen überraschte das Café Huset uns aber total. Es war sehr gemütlich und ein leckerer Gebäckduft lag in der Luft. Wir bestellten uns, noch voll vom Frühstück, lediglich einen Cappuccino und einen Tee. Zimtschnecken gab es hier, zum Leidwesen von Nelly, mal wieder keine.
Wir verbrachten einige Stunden im Laden. Die Preise waren relativ günstig, sodass sich Nelly einen zweiten Kaffee bestellte. Irgendwann war es Zeit aufzubrechen. Man möchte ja auch nicht frech sein und zu lange sitzen. Apropos frech. Neben uns saß eine junge Frau, die sich benahm als wäre es ihre Wohnung. Schuhe ausgezogen und lautstark telefonierend lag Sie auf der Bank. Irgendwann hievte sie ihren nicht gerade schlanken Körper nach oben und lief mit nackten Füßen durch den Laden. Anschließend stellte Sie ihre Pfoten auf der Sitzbank ab. Das Benehmen war wirklich unter aller Sau, aber für Sie schien es in Ordnung. Kennst Du auch solche Momente, in denen Du Dich für andere fremdschämst. Genau solch einer war das.
Dafür kamen wir mit einem älteren Mann nett ins Gespräch. Scheinbar hörte er, dass wir aus Deutschland kamen und fragte uns nach unserer Stadt. Wir fragten ihn nach einigen Tipps, da er Einheimischer war. Fleißig schrieben wir alle Informationen auf.
Anschließend verabschiedete er sich von uns und auch wir machten uns kurz darauf auf den Weg. Noch einen kleinen Abstecher zu Rema 1000 und weiter ging’s.
Unser nächster Halt war Nusfjord. Das Dorf lag abgelegen am Zipfel einer Insel der Lofoten. Es stellte sich als kleines, gemütliches Dörflein heraus und ist einen Abstecher absolut wert.
Es gibt einen Parkplatz, auf dem man zwei Stunden frei parken darf. Mitten im Ort steht ein gelbes, großes Haus mit der Aufschrift Landhandel. Hier finden sich norwegische Spezialitäten, Pullover und auch ein kleines Café ist darin vorhanden. Läuft man um das Gebäude, findet sich ein kleiner Hafen. Das Dorf soll schon ziemlich alt sein.
Neben dem Gemischtwarenhandel gibt es auch eine kleine Bar. Aus ihr drang leise Musik und Sie sah sehr einladend und gemütlich aus. Allerdings öffnete Sie erst in einer halben Stunde, daher konnten wir keinen Blick hineinwerden.
Für heute nahmen wir uns noch ein weiteres Dorf vor. Der Name war Ramberg. Unserer Meinung kann man dieses Dorf aber getrost auslassen. Wir haben nichts Besonderes daran gefunden und auch das Café Friisgarden direkt am Straßenrand war ein absolut verschwendeter Besuch. Die Bedienung war ziemlich unfreundlich und es war überhaupt nicht gemütlich. Der Kaffee schmeckte bitter und die sieben Euro waren eindeutig in den Wind geschossen. Schnell zogen wir weiter.
Wir hatten mitbekommen, dass es noch einen weiteren schönen Strand geben sollte. Kvalvika war der Name, allerdings nicht mit dem Auto zu erreichen. Dieses stellt man auf einem der drei Parkplätze ab und wandert dann über den Berg zum Strand. Da es am nächsten Tag besseres Wetter geben sollte, entschieden wir uns dorthin zu wandern. Also fuhren wir noch am Abend auf einen der Parkplätze, packten den Kocher aus, aßen noch eine Kleinigkeit und gingen dann nach ein paar Buchseiten auch schlafen.
Unsere Tipps
- Das Café Huset in Leknes wirkt von außen nicht unbedingt einladend. Lasse Dich davon nicht abschrecken. Im Inneren ist es sehr gemütlich und es warten kleine Leckereien auf Dich.
- Am allerbesten von all den kleine Dörfern hat uns Nusfjord mit Abstand am besten gefallen. Der kleine Ort liegt versteckt in einem Zipfel der Lofoten. Es wirkt gemütlich und einladend. Der kleine Dorfladen ist urig und es macht Spaß hindurch zu schlendern. Auch Cafés und Restaurants finden sich hier. Jeden Tag um 12 Uhr gibt es zudem eine historische Führung zu erleben. Auch kannst Du hier Surfen lernen. Das Dorf wirkt insgesamt einfach sehr authentisch und, falls Du abends länger Zeit hast, besuche doch die Bar direkt bei dem Landhandel. Sie scheint ein kleiner Geheimtipp zu sein.
- Café Friisgarden ist nicht zu empfehlen. Punkt.