Trondheim war das Ziel für heute. Mit den letzten Resten unseres Datenvolumens googelten wir nach Spots und Sehenswürdigkeiten, die wir in Trondheim unbedingt besuchen sollten. Wir beschlossen daher bei der Festung Kristiansten zu beginnen. Hier kann eine Stunde umsonst geparkt werden. Allerdings wussten wir, dass wir hier wohl noch eine Weile länger bleiben würden. Daher parkten wir unser Büslein in eine Seitenstraße in der Nähe der Festung. Überall um uns wuselten Leute umher und es schien ein Fest bevorzustehen. Wir liefen in Richtung Altstadt zur bekannten Brücke „Gamle Bybro“. Der Menschenauflauf wurde immer schlimmer. Da erkannten wir das Spektakel: ein Marathon stand bevor. Es wurden Zäune zur Absperrung aufgebaut und Lufttore aufgeblasen, durch welche die Läufer später hindurchrannten.
Schnell knipsten wir einige Bilder, um nicht auf allen Fotos Bauzäune im Weg zu haben. Baustellenfeeling haben wir schließlich in Deutschland genug (Nelly’s Einwurf hier: hello Stuttgart 21 😉 ).
Wir schlenderten durch einen kleinen Park und landeten beim Nidarosdom, einer mittelalterlichen Kathedrale inmitten von Trondheim. Durch kleine Gassen und zwischen süßen Häusern führte uns unsere Erkundungstour. Trondheim entpuppte sich als super schöne Stadt. Sie wirkt relativ modern und wir können uns gut vorstellen, dass es sich hierbei um eine Studentenstadt handelt. Einen Ausflug wert!
In der Innenstadt spürte man zur Abwechslung mal die Lebensfreude der Norweger. Wir waren es mittlerweile gewohnt durch wie ausgestorben wirkende Dörfer zu fahren. Falls wir doch einmal ein Licht in einem Haus entdeckten, brannte meist eine kleine Stehlampe in der hintersten Zimmerecke, deren Licht niemals einen ganzen Raum ausleuchten könnte. Heute jedoch war auf den Straßen einiges los: die Cafés waren gut besucht, auf den Fußgängerzonen herrschte buntes Treiben und vor dem ein oder anderen Flohmarkt wurde sogar ein Tänzchen vollführt.
Wir zogen in Richtung Innenstadt weiter und klapperten die Cafés nach verfügbarem Platz, WLAN und Gemütlichkeit ab. Eine schwierige Kombi schienen wir uns da ausgesucht zu haben. Gab es freie Plätze, war kein Wifi vorhanden, hatte das Lädchen WLAN, war die Einrichtung eher wenig einladend. Der Hunger trieb uns schlussendlich in einen Pizzaladen OHNE WLAN, OHNE bequeme Sitzgelegenheit und auch OHNE Toilette. Der Griff, war hier, wortwörtlich ins Klo. Immerhin gab es Strom, sodass wir unseren Laptop laden konnten.
Ach genau, das Problem kennst Du ja noch gar nicht. Leider haben wir in unserem Bus keine so hohe Stromquelle für den Laptop. Wir besitzen zwar eine top Powerbank, leider hat das „alte Macbook“ aber einen Anschluss, für welchen nicht mal einfach so ein Ladekabel mit USB-Anschluss gekauft werden kann. Nach hin und her, einigen Amazonpäckchen später und verschiedenen versuchen das Macbook mit der Powerbank zu verbinden, haben wir schließlich aufgegeben. Apple hatte es mal wieder geschafft, die einfachste Funktion zu verkomplizieren und uns zur Verzweiflung zu bringen. Daher sind wir gerade auf die Steckdosen anderer Menschen angewiesen.
Wir bestellten uns, um unsere knurrenden Bäuche zu stillen, eine Pizza. Ja, Du hast richtig gelesen, EINE Pizza. Zwei gab unser Budget leider nicht her. Natürlich nahmen wir auch die billigste auf der Karte, eine Margherita, und auch, weil Sven, sehr zum Leidwesen von Nelly, kein Gemüse isst. „Sven ist ein Schneiki“, würde sie jetzt sagen. Wie heißen Menschen in Deinem Dialekt, die nur bestimmte Sachen essen oder nicht essen? Schreib uns das doch in den Kommentaren, wir sind gespannt.
Nachdem wir noch ein bisschen an unserem Blog geschrieben und Bilder bearbeitet haben, verließen wir, wieder mit vollem Akku, das Lokal. Übrigens toller Tipp, nebenan gibt es ein kleines Café mit dem Namen Café le Frère. Scheint ein kleiner, hipper Coffeeshop zu sein und von Innen sau gemütlich.
Wir beschlossen zum Bus zurückzukehren und die Weiterfahrt anzutreten. Im Nachhinein ärgerten wir uns. Der Weg zum Auto führte uns noch einmal durch die Altstadt und entlang vieler süßer, norwegischer Cafés, die wir viel lieber besucht hätten als diese blöde Pizzeria.
Naja, deshalb Tipp an Dich: Falls Du mal in Trondheim sein solltest, schau Dich auf jeden Fall in der Altstadt um. Hier gibt es echt tolle Läden, in denen Du mit leckerem Kaffee und norwegischen Spezialitäten verköstigt wirst.
Mit dem Bulli schlängelten wir uns durch Trondheim und fuhren den Lofoten entgegen. Nach 290 km beschlossen wir es für heute gut sein zu lassen und das Auto für die Nacht zu parken. Direkt an der Straße fanden wir einen großen Kies-Platz umgeben von Bäumen und Sträuchern, auf dem wir das Nachtlager aufschlugen. Wir fuhren bis ans Ende der Fläche, um vom Straßenlärm abgeschirmt zu sein und legten uns schlafen. In dieser Nacht entleerte sich der Himmel scheinbar komplett. Es regnete in Strömen.
Unsere Tipps
- Informiere Dich im Voraus über Events in Trondheim. Die Stadt scheint sehr lebendig und es wird dort einiges geboten.
- Die schöneren Cafés haben wir im Nachhinein in der Altstadt entdeckt. Begehe nicht den gleichen Fehler wie wir und schau dich im alten Städtchen zuerst um.
- Mit ein bisschen Glück findest Du einen Parkplatz in den Seitenstraßen von Trondheim, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen. Oft sind Parkplätze aber für die erste oder die ersten beiden Stunden for free. Also falls Dir das reicht, kannst Du auch ruhig auf die offiziellen Parkplätze fahren.