22.08.
Frisch gestärkt war das heutige Tagesziel Afarnes, von dort wollten wir mit der Fähre nach Solsnes übersetzen, um zur Atlantikstraße zu gelangen. Da wir immer auf der Suche nach Wifi waren, beschlossen wir im nächsten Ort, Lom, einen kurzen Stopp in einer Bäckerei einzulegen. Über MapsMe hatten wir nämlich erfahren, dass es hier Internet geben sollte. Zudem waren wir auch von Strom abhängig, da wir nur so den Laptop laden konnten.
Nach kurzer Suche fanden wir die Bakeriet i Lom. Super schöne, kleine Bäckerei mit sehr leckerem, frischem Gebäck. Auf jeden Fall einen Besuch wert, falls Du mal etwas anderes als Toast frühstücken möchtest. Wir zahlten für eine Zimtschnecke, zwei Brötchen, einem Cappuccino und einem Tee ca. 15 Euro.
Den restlichen Tag verbrachten wir auf der Straße. Und es zahlte sich aus, wir waren schneller als gedacht. Um ungefähr 16.30 Uhr erreichten wir bereits die Fährstelle. Wir erkundigten uns nach Tickets und stellten fest, dass diese direkt auf der Fähre gekauft werden können. Wir hatten uns bereits gewundert, warum einige Autos wie gestört auf die letzte Fähre heizten. Nach 10 Minuten war die Überfahrt auch schon vorbei.
Eigentlich hatten wir unser heutiges Tagesziel bereits erreicht. Da wir aber noch sehr früh dran waren, fuhren wir noch ein Weilchen in Richtung Atlantikstraße.
Kurz vor unserem Ziel hielten wir nach einem Schlafplatz für die Nacht Ausschau. Wir bogen dafür, die Atlantikstraße ständig im Blick behaltend, einfach mal in die ein oder andere Straße ab. Schließlich landeten wir bei einer scheinbar verlassenen Fabrik und schlängelten uns um das Gebäude. Auf der hinteren Seite erwartete uns ein wunderschöner Ausblick auf die Atlanterhavsveien. Wir knipsten einige Fotos, entschlossen uns dann aber einen anderen Übernachtungsplatz zu suchen, da wir nicht sicher waren, ob in der Firma doch noch Leben herrschte. Wir fuhren noch dichter an die Atlantikstraße und bogen kurz davor rechts zu einem kleinen, roten Gebäude ein. Auch hier hatten wir kein gutes Gefühl und fanden über MapsMe einen Rastplatz auf der ersten Insel der Atlantikstraße. Der Blick war gigantisch, sodass wir hier unser Nachtlager aufschlugen.
Es schien ein Gewitter aufzuziehen. Daher verkrochen wir uns zunächst im Bus, bereiteten ein leckeres Curry zu und kuschelten uns in den Bus. Die düsteren Wolken zogen aber schneller als gedacht an uns vorbei, wodurch die letzten Sonnenstrahlen zum Vorschein kamen. Langsam ging die Sonne unter und uns wurde ein atemberaubend schöner Sonnenuntergang geboten. Die Farben leuchteten abwechselnd in goldgelb und dunkelorange. Das Wasser glitzerte dabei wie tausend kleine Diamanten. Daher entschieden wir uns unser Curry im Freien zu genießen und die letzten Sonnenstrahlen aufzufangen. Voll gesättigt zogen wir uns in den Bus zurück und schliefen sofort tief und fest ein.
23.08.
Am nächsten Tag (23.08.) wurden wir ein wenig unschön geweckt. Leider hatten wir übersehen, dass dieser schöne Sonnenuntergang uns nicht ganz umsonst zur Verfügung stand. Es klopfte an unser Fenster und ein kleiner, älterer Herr hielt uns das Zahlgerät unter die Nase. „200 NOK“, nuschelte er uns entgegen. Shit, dachten wir uns, diese Zwanzig Euro waren jetzt nicht so geplant. Hätten wir das gewusst, wären wir gleich früh morgens abgerauscht. In gebrochenem Englisch faselte uns der Mann entgegen, dass wir jedoch die Möglichkeit hätten zu Duschen, Toiletten zu benutzen und unser Wasservorrat aufzufüllen. Na immerhin. Der kleine Norweger zeigte uns den Weg zu eben dem roten Haus, an dem wir gestern kurz nach einem Schlafplatz Ausschau gehalten hatten. Wir frühstückten schnell etwas, packten zusammen und machten uns auf zu einer frischen Dusche. Das warme Wasser auf unserer Haut tat uns sichtlich gut. Wir sahen wieder aus wie Menschen ;).
Wir machten uns auf den Weg und fuhren gemütlich über die Atlantikstraße. Eine kleine Insel nach der anderen folgte. Falls Du Zeit hast, ist diese Strecke auf jeden Fall einen Abstecher wert. Die Straße führte uns über Kristiansund und weiter nach Kanestraum. Von dort nahmen wir die Fähre nach Halsa. Als heutiges Ziel Stand Trondheim auf dem Programm. Kurz vor der Stadt bogen wir links in eine Seitenstraße ein und landeten in einem kleinen Waldstück mit großer Wiesenfläche. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen Trainingsplatz für Hunde handelte. Wir kochten uns mal wieder leckere Pasta und sahen während dem Essen den Hunden beim Training zu.
Unsere Tipps
- Tickets für die Fähre von Afarnes nach Solsnes kaufst Du direkt an Deck. Also, wenn die Fähre kurz vor dem Ablegen ist, gib nochmal Gas, damit Du sie erreichst. Auch alle anderen Fährtickets kannst Du direkt an Bord kaufen, haben wir gelernt. 😉
- Übernachtest Du auf dem Rastplatz der ersten Insel der Atlantikstraße musst Du mit 200 NOK für die Übernachtung rechnen. Dusche, Toilette und Frischwasser inbegriffen. Möchtest Du das nicht bezahlen, solltest Du früh am Morgen (schätzungsweise vor 8 Uhr) davon rauschen.